Warum die Unternehmenskultur die Zukunft der Arbeit bestimmen wird

Bei allen Vorteilen von Remote-Arbeitsplätzen: Eine gelebte Unternehmenskultur und -werte sowie das Mitarbeiterengagement und gemeinsame Aktivitäten – nicht nur virtuell – werden auch in Zukunft ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg sein.

Published ·16/11/2022

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Avatare statt persönliche Meetings?

Wie die Zukunft der Arbeit wirklich aussieht, ist noch ungewiss. Wird man zukünftig für Meetings Virtual-Reality-Headsets oder Avatare benötigen? Wird man sich überhaupt noch im Büro vor Ort treffen? Oder finden alle Interaktionen nur noch virtuell statt? Diese Fragen können wir heute noch nicht abschließend beantworten. Was wir aber aus den Erfahrungen der letzten beiden Jahre gelernt haben: Die Zukunft der Arbeit wird agiler und flexibler sein. Die physische Präsenz der Mitarbeiter wird sich weiter verändern – damit verbunden auch die Gestaltung physischer Büroräume.

Um eine Marke attraktiv zu gestalten, Mitarbeiter zu finden und zu halten sowie die Kundenwünsche zu erfüllen, gilt es für Unternehmen, in dieser ‚neuen‘ Arbeitswelt umzudenken. Dies betrifft nicht nur die Gestaltung der Arbeitsplätze – seien sie remote oder vor Ort. Vielmehr geht es auch darum, die Bedeutung der Unternehmenskultur neu zu bewerten.

Die Unternehmenskultur wird die Zukunft der Arbeit bestimmen

Die jüngsten Ereignisse haben eine Diskussion über die Zukunft der Arbeit ausgelöst. Die Themen New Work, flexibles Arbeiten, Gesundheit und Wohlbefinden der Mitarbeiter sowie das Konzept des physischen Büroraums wurden in den Mittelpunkt gerückt.

Die Idee der Arbeit im Homeoffice ist nicht neu. So gab es bereits 1972/73 die erste objektive Studie in den USA zur Remote-Arbeit. Diese belegte, dass sich die Mitarbeiter ohne lästiges Pendeln viel besser auf ihre Arbeit konzentrieren können und Unternehmen von höherer Produktivität sowie niedrigeren Betriebskosten profitieren. Damals blieb die Revolution mobiler Arbeitsplätze allerdings aus. Und das lag nicht an technologischen Beschränkungen. Sondern: Die Führungsetage war zu starr in ihrer Denkweise, um flexible Arbeit anzubieten. Denn dafür ist mehr als Technik nötig. Nämlich: ein kultureller Wandel, zu dem die Führungskräfte noch nicht bereit waren.

Unsere Erfahrungen zeigen, dass zum Beispiel in den USA bis 2020 die Arbeit von zuhause eher die Ausnahme als die Regel waren – mal von einigen Startups und Softwareentwicklern abgesehen. Nur 12% der Vollzeitbeschäftigten arbeiteten mehr als einmal im Monat außer Haus. Lediglich 3% arbeiteten mehr als einmal pro Monat außer Haus.

Im März 2020 hat sich alles geändert. Unternehmen mussten umdenken, sich an die neuen Kundenanforderungen anpassen sowie ihre Unternehmenskultur ändern – und dies weltweit. Die BPO-Branche war hier klar im Vorteil. So bietet die Foundever® beispielsweise bereits seit über neun Jahren die Option an, von zuhause zu arbeiten. Wir verfügen schon seit vielen Jahren über das notwendige Fachwissen für Remote-Arbeitsmodelle und konnten daher trotz der Pandemie-bedingten Kontaktbeschränkungen nahtlos die Businesskontinuität gewährleisten.

Digitale Transformation in Unternehmen zahlt sich aus

Es gibt einen engen Zusammenhang zwischen Technologie und Geschäftskontinuität. ‚Digital first‘ Unternehmen und solche, die schon seit mehreren Jahren die digitale Transformation umsetzen, konnten die Herausforderungen, die seit 2020 auf uns zukamen, am besten meistern. Damit verbunden sind allerdings nicht nur die technologischen Voraussetzungen, die erfüllt waren, sondern auch die passende Unternehmenskultur, die etabliert war. Denn ohne diese ist es unmöglich, neue Tools und Prozesse einzuführen oder sich auf die Zukunft der Arbeit vorzubereiten.

Wandel in der Führungsebene erforderlich

Für die richtige Unternehmenskultur sind Führungskräfte gefordert,

  • Innovationen zu fördern,
  • Verständnis und Kommunikation zu unterstützen und
  • sich für Mitarbeiterengagement einzusetzen.

Dies ist die Basis für die erfolgreiche Gestaltung der Zukunft der Arbeit. Für Manager bedeutet das:

  • Sie müssen nicht nur fachlich kompetent sein, sondern auch über die passenden Softskills verfügen.
  • Es gilt, Beziehungen zu den Mitarbeitern aufzubauen und Vorbild zu sein.
  • Sie müssen auf die neuen Erwartungen der Mitarbeiter eingehen, diese unterstützen und die Unternehmenswerte vorleben.
  • Der Fokus sollte noch stärker auf der Weiterentwicklung der Talente liegen, um die Mitarbeiter auch langfristig an das Unternehmen zu binden.

Tipps für Führungskräfte, um die Unternehmenskultur umzugestalten

Tipp 1: Langsam angehen

Eine Transformation ist ein langer und komplexer Prozess. Es geht dabei nicht nur um die technologischen Aspekte, die vielleicht schnell umzusetzen sind. Vielmehr geht es zudem darum, die Unternehmenskultur anzupassen. Und dies passiert nicht von heute auf morgen. Es gilt, die Transformation langsam anzugehen und die Mitarbeiter auf diese Reise mitzunehmen. So bleiben sie dem Unternehmen auch langfristig erhalten.

Tipp 2: Klar kommunizieren

Ein Kulturwandel muss von der Führungsebene unterstützt werden. Aber auch die Mitarbeiter müssen mitziehen und uneingeschränkt den Veränderungen zustimmen. Deshalb gilt es, klar, offen und transparent Veränderungen zu kommunizieren und das Team einzubinden. Die Mitarbeiter und deren Bedürfnisse sollten im Mittelpunkt stehen. Fördern Sie den Dialog und sorgen Sie mit einer konstanten, konsistenten Kommunikation stets dafür, dass Ihre Mitarbeiter auf Ihrer Seite stehen und den Kulturwandel unterstützen.

Tipp 3: Mitarbeiter fördern

Die Transformation erfordert die Einführung digitaler Tools und Prozesse. Aber werden Maschinen in der Zukunft der Arbeit den Menschen ersetzen? Diese Frage stellen sich viele Mitarbeiter, und die Unternehmensführung muss sich darüber im Klaren sein und entsprechend handeln. Technologien, die Automatisierung und künstliche Intelligenz sind nur ein Element der Zukunft der Arbeit. Dies wird den Mitarbeiter nicht ersetzen, sondern neue Arbeitsfelder schaffen. Für die Unternehmensleitung gilt es, dies dem Team zu vermitteln. Sie muss den Mitarbeitern eine klare Strategie zu deren Weiterentwicklung und -qualifizierung anbieten – sowohl hinsichtlich Softskills, als auch hinsichtlich fachlicher Kompetenzen.

Tipp 4: Geschäftsstrukturen überdenken

Für die Transformation ist es wichtig, das gesamte Team daran zu beteiligen und gemeinsam zu definieren, wie die Zukunft der Arbeit im Unternehmen aussehen soll. Mitarbeiter sollten Ideen einbringen können und sich gegenseitig inspirieren. Dafür sind neue Geschäftsstrukturen erforderlich. Eine flachere, flexiblere Struktur kann unnötige Barrieren beseitigen, die verhindern, dass Teams zusammenarbeiten oder dass Ideen aus einer Abteilung mit einer anderen geteilt werden.

Tipp 5: Erfolg messen

Teilen Sie die Transformation in verschiedene Einzelschritte auf und bewerten sie diese in regelmäßigen Abständen. So haben Sie die Möglichkeit, gegebenenfalls zu justieren und Anpassungen vorzunehmen. Erfassen Sie auch regelmäßig das Feedback Ihrer Mitarbeiter. Prüfen Sie KPIs wie Fehlzeiten, Mitarbeiterbindung sowie die Leistung digitaler Tools hinsichtlich Effizienz. Der kulturelle und digitale Wandel ist nie wirklich abgeschlossen. Die Zukunft der Arbeit wird sich erneut verändern – und für Unternehmen gilt es, mit den Veränderungen Schritt zu halten und so agil zu sein, dass sie sich regelmäßig anpassen können.